Das Haus Halefe liegt am Anfang der Tiefgasse.
„Halefe“ bedeutet so viel wie Pächter und das Haus war vermutlich ursprünglich ein Hof im Besitz des Herzogtums Aremberg.
Ein Haleffen Haus war ein Pachthof, der vom Landesherrn gegen jährliche Abgaben an Pächter übertragen wurde. In Mülheim gehörte der Hof dem Herzog von Arenberg und wurde jeweils für 11 (ab 1650 für 12 ) Jahre verpachtet.
Im Jahr 1548 hieß der Pächter Hermann der Halfmann. Er gab als jährliche Pacht 24 Malter Hafer, 6 Wagen Heu, 1 Schwein und 1 Platz (= Kuchen) und musste 1 Kuh auswintern, d.h. den Winter über durchfüttern. (P. Neu, S.369)
Abgabetermin für die Erträge war Martini (11.11.). Die Halfen brauchten aber keinen Zehnten zu zahlen und keine Frondienste leisten wie es die andern Mülheimer Untertanen mussten. 1709 ging die Verpachtung für 12 Jahre an Peter Pickartz. Pachtgebühr: 8 Malter Spelz, 8 Malter Hafer und 6 Reichstaler.
1772 war ein Mathias Fischer Pächter (kein Mülheimer),
1785 Mathias Weber.
Das Haus war damals ziemlich neu, zweistöckig und strohgedeckt, mit Küche, Keller, Werkstatt einem (Wohn-)Zimmer, 2 Kammern, Stall und Scheune und einem eigenen Brunnen. In der Scheune wurde unter anderem Stroh gedroschen.
Mathias Weber war Ackerer, Zeugmacher, Wirt und Kleinhändler, hatte Bier Wein und Schnaps im Ausschank und Zucker, Kaffee, Seifen… im Geschäft. Er war kinderlos.
Er war der letzte Pächter, denn ab 1795, als das linke Rheinufer zu Frankreich kam – hier also alle Franzosen wurden, enteigneten die Französischen Revolutionäre alle adeligen Besitztümer. Sie wurden auf Abbruch verkauft (Blankenheimer Burg) oder an „Bürger“ versteigert (Mülheimer Mühle).
1853 ist Hubert Meyer Besitzer des Hofes und der alten Schule daneben.
Seit 1899 ist das Haus Eigentum von August Adams und dann Leo Adams; dessen Söhne verkauften es 1975 an die Familie Pauels.