Haus Meyesch

Das Haus in der Mitte Mülheims soll im 16. Jahrhundert erbaut worden sein; Jahreszahl im Haus: 1761.

Es war das Zehnthaus für den Steuereinnehmer der Arenberger, zu deren Herzogtum das Dorf Mülheim einst gehörte, obwohl es so nahe bei der Burg der Blankenheimer Grafen lag.

Bewohnt wurde es seit vor 1900 von der Familie Schröder. Von einem Fuhrmann, der seine Existenz im Kartenspiel verloren hatte, soll einer ihrer Vorfahren das Haus erhalten haben. (s.u. zu Johann Kurth)

„Meyesch“ ist das stattlichste erhalten gebliebene Fachwerkhaus von Mülheim (Gasthaus „Stiff“ war früher auch so gebaut.)

Laut der Untertanenliste von 1785 hatte es damals 1 Wohnzimmer, 7 Kammern, 1 Küche und 1 Keller, Stall und große Scheune.

Viehbestand: 3 Pferde, 4 Kühe, 3 Kälber und 16 Schafe.

Bewohner: Peter Meyer, Ehefrau A. F. Müller, 2 Söhne, 2 Töchter, 1 Knecht und 1 Magd.

Bewohner in anderen Jahren waren:

Vor 1772: die Eltern, Siebert Meyer aus Uedelhoven mit A.M.Everhards

1853: Johann Kurth
Zu diesem schrieb die Zeitung vor 65 Jahren: „Von dem Fuhrunternehmer Kurth erzählen alte Leute, dass er dem Kartenspiel verfallen und dem Alkohol nicht abgeneigt war. Von einer seiner Fahrten, die er mit 2 Gespannen nach Münstereifel unternahm, kehrte er allein mit seinem Knecht zurück, da er in Münstereifel seine 4 Pferde samt den dazugehörigen Wagen und der Ladung im Kartenspiel verlor. Dieser Kurth schenkte nach dieser Begebenheit dem Großvater des jetzigen Besitzers Schröder (= Mathias Schröder) das Haus mit der Auflage, ihn bis ans Lebensende zu verpflegen. (Kölnische Rundschau 30.8.1955)

1877: Mathias Schröder mit A. M. Wassong

1908: Josef Schröder mit Marg. Kahlenborn

1950: Johann Schröder mit Gertr. Meyer, später A. Mertens

Das Haus wurde in den 80er Jahren von den Eheleuten Renate und H. Werner Dahl gekauft, die es innen und außen sehr gut aufgearbeitet und ausgebaut haben.

zehnthaus-schule

Haus Meyesch im Jahre 1967