Die Mülheimer Mühle war bis Anfang der 1950er Jahre in Betrieb. Es war eine Bannmühle der Arenberger, d. h. die Untertanen (besonders die Mülheimer und Reetzer) durften ihr Mehl nicht anderswo mahlen lassen. Müller waren seit dem 19. Jahrhundert bis etwa 1950 die Familie Blum. Danach wurde sie mit ihren Ländereien als Bauernhof verpachtet. In der Flurkarte heißt es dort Ohligsmühle.
Sie gehörte dem Herzog von Arenberg und alle 11 (ab 1650 alle 12) Jahre wurde sie meistbietend verpachtet.
1578 waren Peter Mulner und seine Frau Mei aus Mülheim Pächter und Jakob Gickler und Clais Schmalen waren ihre Pachtbürgen.
Die jährliche Pachtabgabe für sie war 6 Malter Korn, ein 100pfündiges Schwein und 1 Platz (= Kuchen), und Getreide des Herzogs mussten sie molterfrey (= gebührenfrei) mahlen. (P. Neu, S.371)
Die Mühle ist das älteste dokumentierte Gebäude von Mülheim.
1374 wird Mülheim „Mulenheim“, genannt, was soviel heißt wie heym/Dorf bei der mule/Mühle. Die einzelnen Häuser des Ortes tauchen noch nicht in Dokumenten auf.
Im Laufe der Jahrhunderte mussten die Mühlengebäude sicherlich mehrfach erneuert werden. 1743 erfolgte solch ein Neubau, dessen Fertigstellung sich aber verzögerte und angemahnt werden musste.
Einige weitere Mühlenpächter:
1709 und 1720 der Mülheimer Johann Cazzuola, dessen Vater Anton aus der italienischen Schweiz eingewandert war und die Mülheimerinnen Eva Prämassing und danach Magdalene Desire geheiratet hatte. Johann war auch der Erbauer der heutigen Mülheimer Kirche.
1732 Paul Mühler aus Antweiler.
1744 Michael Blum aus Duppach bei Gerolstein; er heiratete 1748 die Mülheimerin A. F. Desire.
1785 Josef Prämassing aus Reetz; er heiratete 1763 die Mülheimerin A. F. Kurth. Sie wurden später Müller in Antweiler.
1795, als die Eifel französisches Staatsgebiet wird, enteignet die Revolutionsregierung die herzogliche Mühle und sie wurde 1803 meistbietend in Trier versteigert.
Der letzte Pächter Peter Blum, Sohn des früheren Pächters Michael Blum, ersteigerte sie für 1425 Franc (Gebotspreis war 900 Fr.).
Die Mühle blieb nun bis zu ihrem Betriebsende in den 1950er Jahren im Familienbesitz. Als 1952 Josef Blum, der letzte Müller kinderlos starb, wurde sie zunächst als Bauernhof an Josef Zingsheim aus Bouderath verpachtet und später von der Erbengemeinschaft zunächst an Familie Töppke und dann an Familie Kuschek verkauft, die bis heute darin wohnen.
Im Vordergrund die Bahngleise, hinter der Mühle das frühere Mühlenwehr, die „Möllekluus“, gespeist vom Mülheimer Bach.